08.10.2021

Exkurs: Die Bedeutung von Farben in der Pflege

Der umgebende Raum hat einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden. Das ist bekannt und findet auch immer mehr Berücksichtigung beim Neubau oder der Sanierung von Einrichtungen im Gesundheitswesen. Neben den architektonischen Gegebenheiten wie Barrierefreiheit, passenden Möbeln und rutschfesten, ebenen Bodenbelägen sind es auch die Farben, die eine wichtige Rolle spielen. Dabei geht es aber nicht nur um rein ästhetische Aspekte. Geeignete Farbkonzepte sollen vor allem Defizite des Alters ausgleichen, um Alltagskompetenzen länger zu erhalten. Sie können die Orientierung erleichtern und dadurch Sicherheit vermitteln, sie sorgen für Geborgenheit oder wirken vitalisierend. Farben können Erinnerungen und Assoziationen wecken und sich positiv auf die Stimmung auswirken und so die Pflege erleichtern.

Warme, sonnige Farben schaffen eine einladende Atmosphäre

Orientierung durch Farben

Farbkonzepte helfen den Bewohner:innen sich zu orientieren und zurechtzufinden. Denn im Alter verändert sich die Sehfähigkeit. Farben werden blasser wahrgenommen und es wird eine stärkere Beleuchtung benötigt. Insbesondere Demenzpatienten sind auf eine farbliche Orientierung angewiesen – sie leiden stärker an Sehbehinderungen als Senioren ohne Demenz. Aber nicht alle Farben sind für die Gestaltung von Einrichtungen in der Altenpflege geeignet. Ein gutes Beispiel hierfür ist der blaue Spektralbereich: Während diese Farben auf jüngere Menschen eher beruhigend wirken und sie entsprechend angstreduzierend eingesetzt werden können, sehen ältere Menschen blaue, blaugrüne und violette Farbtöne nur eingeschränkt. In der Regel werden diese als Grauschattierungen wahrgenommen und bieten damit entweder keine Informationen oder sogar nachteilige, da sie als Schatten und damit als Hindernis oder Abgrund bewertet werden.
Alte Menschen bevorzugen helle, aber starke Farbtöne. Insofern beinhaltet ein Raumkonzept im besten Fall überwiegend kräftige, warme Farben, passende Farbleitsysteme und gut wahrnehmbare Helligkeitskontraste. Möbelstücke und andere mögliche „Stolperfallen“ sollten farblich betont werden, damit sie auch trotz altersbedingter Sehschwäche leicht zu erkennen sind. Eine große Orientierungshilfe ist die unverwechselbare farbige Gestaltung relevanter Türen (zu den Patientenzimmern oder Aufenthaltsräumen), während Türen zu Versorgungsräumen in der Wandfarbe gestrichen und damit kaschiert werden.

Alte Menschen bevorzugen helle, aber starke Farbtöne. Insofern beinhaltet ein Raumkonzept im besten Fall überwiegend kräftige, warme Farben, passende Farbleitsysteme und gut wahrnehmbare Helligkeitskontraste. Möbelstücke und andere mögliche „Stolperfallen“ sollten farblich betont werden, damit sie auch trotz altersbedingter Sehschwäche leicht zu erkennen sind. Eine große Orientierungshilfe ist die unverwechselbare farbige Gestaltung relevanter Türen (zu den Patientenzimmern oder Aufenthaltsräumen), während Türen zu Versorgungsräumen in der Wandfarbe gestrichen und damit kaschiert werden.

Bild: Nullbarriere. Die Patientenzimmer sind hier gut sichtbar markiert, während die Tür dazwischen durch die zurückhaltende Farbe und den durchgehenden Fries eher kaschiert wird.

Vertraute Farben für Demenzpatienten

Demenzpatienten reagieren ganz besonders auf Farben und Lichtverhältnisse. Denn neben den allgemeinen altersbedingten Einschränkungen des Sehvermögens, bewirken die abnehmenden kognitiven Fähigkeiten eine steigende Bedeutung von Emotionalität. Das liegt sicher auch an der Stimulierung des Langzeitgedächtnisses durch Farben, was für gewöhnlich der letzte Teil des Gehirns ist, der von der Krankheit betroffen ist. Vertraute Farbkombinationen, zum Beispiel aus der Natur, wecken Erinnerungen, geben Geborgenheit und Orientierung und verbessern damit die Raumwahrnehmung. Gelb und rot sind neben erdigen Tönen Farben, die bei Menschen mit Demenz eine positive Wirkung haben. Bodenbeläge in warmen, dunkleren Farben – beispielsweise eine Holzoptik – symbolisieren Trittfestigkeit.
 

Kein Patentrezept

Es gibt noch viel mehr Anhaltspunkte als die oben genannten Aspekte. Welche davon umgesetzt werden, hängt aber immer auch von den räumlichen Gegebenheiten ab. Grundsätzlich gilt, dass durch Farben relevante Orte und Wege betont und für die Bewohner:innen sichtbar gemacht werden können. Damit kann Orientierung und Sicherheit geschaffen werden. Diese und die positiven Erinnerungen, die durch Farben assoziiert werden, wirken sich förderlich auf das Wohlbefinden aus.

Erdige Töne erzeugen Wohlfühlatmosphäre

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