"Tag des Meeres" - Plastik gehört nicht in die Umwelt!
Wer Urlaub am Meer macht, hat das Problem bereits selbst gesehen: An allen Stränden weltweit ist angeschwemmter Müll zu finden. Ob direkt vor unserer Haustür an Nord- und Ostsee oder in den großen Ozeanen, überall schwimmt Müll und drei Viertel davon besteht aus Plastik. Besonders weh tut das, wenn es sich dabei - wie so oft - um Einwegplastik handelt, also nur einmal benutzt wurde. Ein Problem, das nicht nur Tieren das Leben kostet, sondern auch zunehmend unser Leben beeinflusst. Über die Nahrungskette gelangt Microplastik auch in unseren Körper. Schwierig ist auch die lange Verrottungszeit des Kunststoffs: Eine Plastiktüte beispielsweise braucht dafür unter Umständen mehrere Hundert Jahre. Und auch Wirtschaftszweige wie die Tourismusbranche und die Schifffahrt leiden unter dem Plastikmüll.
Große und kleine Projekte gegen Müll im Gewässer
Was kann man dagegen tun? Am besten ist natürlich, erst gar keinen Plastikmüll in Flüsse und Meere kommen zu lassen. Hier ist jede und jeder von uns gefragt, seinen Müll nicht in der Landschaft zu hinterlassen, sondern nach einem schönen Tag in der Natur oder am Wasser ordnungsgemäß zu entsorgen. Auch im Alltag beim Einkauf können wir darauf achten, dass Waren in umweltfreundlichen Verpackungen und Gemüse und Obst ganz ohne Tüte zu uns in den Einkaufskorb finden. Bei Kosmetikartikeln lohnt es sich auf die Bestandteile zu achten und solche mit Microplastikanteilen auszusortieren. Oder warum nicht selbst aktiv werden und beim Joggen oder Spazierengehen eine Tüte mitnehmen und den gefundenen Müll aufheben und entsorgen?
Solche Projekte „in groß“ gibt es auch für Plastikmüll im Meer. Interessant klingt das deutsche Projekt des „Instituts für Ozean Plastik Recycling“, das Anfang November 2020 in Würzburg gegründet wurde. „Nicht Plastik ist das Problem, sondern seine Entsorgung.“, so das Unternehmen. Das ganzheitliche Geschäftsmodell basiert auf aufgerüsteten Schiffen, die Plastikmüllteppiche im Meer ansteuern, das Plastik einsammeln und seiner Verarbeitung zu künftigem Rohstoff zuführen sollen. Dazu arbeitet das Würzburger Unternehmen mit Betrieben der Schifffahrt und wissenschaftlichen Beratern zusammen.
Ein zweites Projekt aus Deutschland nennt sich everwave und ist aus der Unternehmung Pacific Garbage Screening entstanden. Everwave verfolgt das Konzept, den Müll bereits aus den Flüssen zu fischen und nicht erst bis ins Meer kommen zu lassen. Marcella Hansch, eine junge Architektin, initiierte das Projekt mit ihrer Masterarbeit und einer Anlage, die einem 400 Meter langen schwimmenden Kamm ähnelt.
Interessant für Jugendliche ist die Initiative „Plastic Pirates – Go Europe!”, eine länderübergreifende Aktion der Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsministerien in Deutschland, Portugal und Slowenien. Bis zum 30. Juni 2021 sind die 10- bis 16-Jährigen aufgerufen, Plastikmüll an Bach- oder Flussabschnitten zu sammeln und für die Wissenschaft zu dokumentieren. Begleitende Infos und Materialien stehen zum Download bereit unter www.plastic-pirates.eu/de.
Weitere Trends
Den beiden ersten Projekten ist gemein, dass das aufgesammelte Plastik zu sortenreinem Granulat weiterverarbeitet und wieder zu einem hochwertigen Rohstoff für beispielsweise die Bekleidungsindustrie wird. Der Trend geht weg von sogenannter „Fast Fashion“ hin zu langfristig getragener Kleidung und recycelter Mode, wobei hiermit neben Upcycling Produkten auch der Rohstoff gemeint ist. Viele Sportsachenhersteller sind hier bereits aktiv und der Trend kommt auch in der Influencer-Szene an, wo beispielsweise Rapper wie Marteria zusammen mit Designern eine Modelinie aus recyceltem Meeresplastik auf den Markt bringen. Auch im Profifußball spielt Nachhaltigkeit eine Rolle. In der kommenden Saison wird der Zweitligist St. Pauli seine Spieler und Fans mit Trikots aus 100% Recyclingplastik ausstatten und weitere ähnliche Projekte stehen auch in der ersten Fußballbundesliga in den Startlöchern.
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