26.03.2020

"Probieren geht über Studieren" – ein Plädoyer für Handwerksberufe

Als Hersteller von Designboden unterstützen wir das Handwerk mit unserem vielfältigen Service. Am heutigen "Girls and Boys Day" haben Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, für einen Tag in einen typischen Beruf des anderen Geschlechts zu schnuppern. Die Handwerkerin Madita macht mit ihrem erfolgreichen Blog @frauimHandwerk bei Instagram vielen Mut, ihren eigenen Weg zu gehen. Wir haben Madita kennengelernt, die eher zufällig im Handwerk gelandet und dort aber nun sehr glücklich ist. Wie es dazu kam, erzählt sie uns im Interview.

Liebe Madita, du hast vor Kurzem deine Ausbildung zur Anlagenmechanikerin mit dem Gesellinnenbrief abgeschlossen. Wie ist Dein Interesse entstanden, eine Ausbildung in dem Bereich zu machen?

Wenn ich ehrlich bin, hatte ich zunächst gar kein Interesse, ins Handwerk zu gehen. Dass es mir dort so gut gefällt, hat mich echt überrascht. Meine Beweggründe waren zunächst ganz rational: die Möglichkeit zusätzlich zu studieren, in Zukunft den elterlichen Betrieb zu übernehmen und eben der Grund, aus dem Büro rauszukommen. Ich habe im Vorhinein eine Ausbildung zur Bankkauffrau gestartet und habe hier gemerkt, dass ich in eine ganz andere Richtung möchte.
 
Das ist spannend, Du hast mit deinen beiden Ausbildungen nun Einblick in zwei unterschiedliche Berufszweige. Was würdest Du sagen, ist der Unterschied zwischen beiden Ausbildungen?

Alles ist unterschiedlich, vom Alltag über die Kunden bis hin zu den Kollegen. Im Handwerk ist eigentlich alles anders. Die Stimmung ist viel lockerer, der Arbeitsalltag interessanter, spannender und abwechslungsreicher. Natürlich ist der größte Unterschied die Arbeit selbst. Du machst etwas mit deinen eigenen Händen, hast schnell ein Erfolgserlebnis und das direkte Feedback der Kunden. Zwischen dem Bürostuhl und der Baustelle sind viele Unterschiede zu erkennen.
 
Wie sieht dein Arbeitsalltag aus und was macht dir am meisten Spaß dabei?

Wenn ich nicht gerade im Büro aushelfen muss und daher auf die Baustelle darf, fängt es damit an, dass ich das Auto für die Aufträge packe. Wenn die Materialen dann im Baustellenauto eingeladen sind geht’s los und ich schaue mir die Gegebenheiten vor Ort an und fange an zu arbeiten. Das sind verschiedene Aufträge: Heizungsinstallation, Rohbauinstallation, Leitungen verlegen etc. Ein Vorteil meines Berufes ist, dass jeder Tag anders ist.
 
Auf welche Eigenschaften kommt es in Deinem Beruf ganz besonders an?

Tatsächlich kommt es nicht so sehr auf die körperliche Kraft an, was wahrscheinlich jeder im ersten Moment denkt. Viel wichtiger sind Eigenschaften wie logisches Denken und handwerkliches Geschick. Ein bisschen Organisations- und Planungstalent darf man auch gerne haben.
 
Gibt es etwas, was Du am heutigen Girls and Boys Day Mädchen mit auf den Weg geben möchtest?

Ich bin das lebende Beispiel, dass zu wenig Werbung für das Handwerk gemacht wurde. Ich bin nur durch den äußersten Zufall in das Handwerk gerutscht. Versucht euch doch mal in einem Praktikum in einem Handwerksbetrieb, vielleicht erfüllt es euch auch so wie mich! Probieren geht über Studieren!

Liebe Madita, vielen Dank für deine Meinung und den interessanten Einblick in deinen Alltag. Wir wünschen Dir alles Gute und weiterhin viel Spaß und Erfolg bei der Arbeit!