Show Room – Unsere Partner im Porträt: "Wohnbau Detmold" - 5 Fragen an Vorstandschef Uwe Petrat
Dort, wo Hermann sein Schwert über den Teutoburger Wald reckt, sorgt die Wohnbau Detmold eG seit über 70 Jahren für guten und bezahlbaren Wohnraum. Als Genossenschaft mit knapp 1.400 Mietwohnungen ist sie nicht nur selbst Vermieter, sondern immer auch den Mitgliedern verpflichtet. Das nehmen Uwe Petrat und sein Team sehr ernst und so agiert man im Kreis Lippe nach dem eigens kreierten Credo: „Mieten, wohnen … wohlfühlen“. Dass für die Planer bei Wohnbau Detmold die Designböden von PROJECT FLOORS auch für Mietwohnungen in größeren Wohnprojekten dazugehören, freut uns sehr.
5 Fragen an unseren Partner
Immer mehr Sozialwohnungen fallen aus der Bindung. Sie als Wohngenossenschaft machen Wohnen finanzierbar und sorgen für die richtige Mischung der Mieter. Was sind für Sie in der Zukunft die Herausforderungen am Wohnungsmarkt? Wie versuchen Sie als Genossenschaft dafür schon heute die Weichen zu stellen?
Auch für uns als Genossenschaft wird es immer schwieriger, unserem satzungsgemäßen Auftrag nachzukommen und „eine gute, sichere und verantwortungsvolle Wohnungsversorgung“ für unsere Mitglieder sicherzustellen. Die Preissteigerungen im Bausektor haben uns in den letzten Jahren genauso getroffen, wie alle anderen Marktteilnehmer auch. Im Neubaubereich haben wir inzwischen ein Mietniveau erreicht, das für große Teile der Wohnungsnachfrager nicht mehr bezahlbar ist. Aber auch renovierte Bestandswohnungen sind inzwischen relativ teuer geworden. Deshalb gibt es momentan eigentlich nur einen Lösungsansatz: Wir müssen Wohnungen zukünftig wieder verkleinern. Egal ob für Singles oder Familien, die Zeiten der großen Räume, mit viel Platz für alle und alles, sind zunächst wohl vorbei. Downsizing ist auch beim Wohnen angesagt. Unser nächstes Bauprojekt wird dies schon widerspiegeln. Wir bauen 2-Zimmer-Wohnungen mit ca. 40 qm und
3-Zimmer-Wohnungen mit etwas mehr als 50 qm. Mit cleveren Grundrissen und einer zeitgemäßen Ausstattung werden wir unter anderem mit diesem Konzept auch in Zukunft unsere gute Marktposition behaupten können.
„Designboden“: Das Wort suggeriert ein bestimmtes Preissegment. Auch wenn längst nicht jedes Design hochpreisig ist, haben Sie den LVT-Böden von PROJECT FLOORS aktuell oft den Vorzug gegenüber anderen Böden gegeben. Warum und für welche Art von Projekten?
Wir haben bis vor sechs oder sieben Jahren bei Wohnungsrenovierungen und auch im Neubaubereich standardmäßig Laminat als Bodenbelag in den Wohnräumen verlegt. Küche, Bad und Flur waren in der Regel gefliest. Bei den Laminatböden gab es oft Probleme mit der Pflege und der vorzeitigen Abnutzung. Wir mussten fast bei jedem Mieterwechsel die Laminatböden komplett erneuern. Die Fliesenbeläge in Küchen und Fluren waren vielen Mietern zu kalt und in den Fugenbereichen relativ verschmutzungsanfällig. Inzwischen fliesen wir grundsätzlich in allen Wohnungen nur noch das Bad und wenn vorhanden das Gäste-WC. Alle anderen Räume erhalten einen Designbodenbelag. Seither haben sich die Mängel erheblich reduziert und wir konnten dadurch unsere Kosten in diesem Bereich erheblich senken.
Wie verläuft eine solche Entscheidung für ein bestimmtes Material oder eine bestimmte Einrichtung, egal ob Küche, Badezimmerarmaturen oder eben Fußbodenbelag in einer Wohngenossenschaft?
Viele Faktoren spielen hier eine Rolle. Oberste Priorität hat aber immer die Zufriedenheit unserer Mieterinnen und Mieter. Das bedeutet, dass Funktionalität und Gebrauchsnutzen wichtig sind, aber auch der Zeitgeschmack spielt eine nicht unerhebliche Rolle. Oftmals probieren wir ein neues Produkt in drei oder vier Wohnungen oder einem Neubauprojekt aus. Was bei den Mietern gut ankommt und sich im alltäglichen Gebrauch bewährt, wird dann als Standardprodukt eingeführt und weiterverwendet.
Für das Großprojekt Schlesierhöhe wurden Böden von PROJECT FLOORS verlegt. Für welches Design haben Sie sich in diesem Fall entschieden und warum gerade für dieses? Unterscheidet sich die Auswahl für ein solches Projekt für Familien möglicherweise von den in Zukunft von Ihnen geplanten Mikro-Wohnungen für Studenten und der dortigen Boden-Designauswahl?
Wir haben unseren zukünftigen Mietern vier verschiedene Designs zur Auswahl gegeben. Die Vorauswahl haben wir getroffen und dabei insbesondere darauf geachtet, dass keine zu dunklen Designs dabei waren. Unsere Bodenbeläge müssen grundsätzlich eine breite Masse ansprechen und dürfen deshalb geschmacklich nicht zu speziell sein. Deshalb unterscheiden wir hier nicht nach Nutzergruppen, sondern versuchen solche Designs zu finden, mit denen sowohl Studierende als auch Rentner leben können.
Sie haben das Projekt „webWohnen“ gestartet, bei dem jeder Bewohner ein Tablet erhält, die Kommunikation unter den Mietern gefördert wird und in Zukunft sogar digitale Healthcare-Angebote und -Abfragen möglich sind. Welche digitalen Entwicklungen können Sie sich noch vorstellen, auch beispielsweise im Hinblick auf eine mögliche Einbindung der Fußböden in die Digitalisierung?
Das Thema Digitalisierung ist zwar gerade in aller Munde, tatsächlich sind die Ergebnisse oft aber noch nicht alltags- und massentauglich. Im Hinblick auf IoT (Internet of Things) werden sich zukünftig unendlich viele Möglichkeiten ergeben. Die Kunst wird daher eher sein, die wirklich notwendigen und sinnvollen Anwendungen herauszufiltern. Insbesondere im Bereich der Sensorik wird es Anwendungsgebiete geben, die heute noch schwer vorstellbar sind. Ob uns dann unser Bodenbelag freundlich begrüßt, wenn wir zur Wohnungstüre hereinkommen, oder die Tapete je nach unserer Stimmungslage die Farbe wechselt – wir werden sehen!