Show Room – Unsere Partner im Porträt: "Kitzig Interior Design" - 5 Fragen an Geschäftsführerin Viki Kitzig
Als Olaf Kitzig 1989 sein erstes Designbüro in Lippstadt eröffnete, war das nur der Startschuss für eine internationale Erfolgsgeschichte. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 70 Mitarbeiter an vier Standorten. Neben dem Gründungssitz Lippstadt ist man mit den Sparten Architektur, Design und Dekoration auch in Bochum, München und Düsseldorf ansässig und gilt als eines der fünf größten europäischen Büros für Interior Design. Das sorgt für besondere Aufträge – von Hoteleinrichtungen in Russland über Bürobauten für den TÜV Süd in München bis hin zu sechs Brauereihäusern in China oder einem Luxus-Resort auf Ibiza. Viki Kitzig, Geschäftsführerin der Sparte „Interior Design“ und Diplom-Ingenieurin für Architektur, lässt uns einen Blick in den Alltag des Unternehmens werfen:
Frau Kitzig, Kitzig Interior Design hat unglaubliche Ideen rund um die Welt realisiert, vom Schloss bis zum Inselresort. Worauf sind Sie besonders stolz, was waren die größten Herausforderungen?
Durch die unterschiedlichsten Aufträge und Realisierungsstandorte stellte sich uns ein sehr breit gefächertes Spektrum an Aufgaben und Herausforderungen. Darunter befanden sich immer wieder höchstanspruchsvolle Kundenwünsche, denen wir kreative Lösungen bieten konnten, die schließlich zur Umsetzung kamen. Oft sind landesspezifische Zertifikate und technische Bestimmungen bei der Einlieferung und Beschaffung von Materialien zu beachten. Zum einen fordert diese große Vielfältigkeit uns entsprechend viel Kreativität und Geschick ab, zum anderen jedoch schöpfen wir genau daraus auch immer wieder neue Impulse und Ideen für weitere Projekte.
Ihre Konzepte sind ganz individuell an das betreffende Objekt, die Umgebung und die Nutzung angepasst und überraschen stets mit innovativen Details. Gibt es trotzdem Materialien, die Sie persönlich besonders gerne nutzen, um Ihre Idee von Innendesign zu realisieren?
Uns ist es wichtig, dass die Materialien den Gegebenheiten angepasst werden, um entsprechend langlebig zum Einsatz zu kommen. Von daher kann man nicht direkt von Favoriten bei der Materialauswahl sprechen. Wir müssen stets individuell auf die jeweiligen Kundenwünsche und Materialanforderungen eingehen und dementsprechend die beste Materialauswahl treffen. Unsere Aufgabe ist es, den sich ständig weiterentwickelnden Markt zu beobachten und so auf neue Materialien aufmerksam zu werden. Ich denke, dass die beste Inspiration die Natur selbst ist, von der wir noch einiges lernen können. Die Stoffindustrie, ebenso wie alle anderen Technologiebereiche, orientiert sich immer stärker an natürlichen Farben, Formen und Materialien. Von daher bin ich zuversichtlich, dass das zukünftige Angebotsspektrum in diesem Bereich stetig steigen wird.
In Ihrer über 20-jährigen Arbeit haben Sie viel gesehen und erlebt, sind international erfolgreich. Welche Trends haben Sie kommen und gehen sehen, welche Entwicklungen sehen Sie aktuell in Materialien oder Designs?
Es lässt sich im Interior Design seit jeher eine starke Parallele zum Bereich Mode beobachten. Farbtrends werden disziplinübergreifend in den unterschiedlichen Designbereichen zum Thema. Unter Berücksichtigung der Trendströmungen liegt die Herausforderung beim Interior Design in der Langlebigkeit ausgesuchter Farben, Materialien und Interior-Gegenständen. Ganz aktuell lassen sich meines Erachtens drei Trendströmungen verzeichnen. Zum einen das „Weg von der Schlichtheit“: Die weiße Wand ist out. Gefragt sind Farbimpulse. Dabei spielen Saisonfarben eine große Rolle. Zum anderen liegt paradoxerweise ebenso ein Trend in der Gegenbewegung. Warme sogenannte Noncolors sind ebenso attraktiv – ein ruhiges, erdiges Farbkonzept, das vermehrt bei einem minimalistischen Interior-Konzept zum Einsatz kommt. Ein weiterer wichtiger Trend hat sich beim Thema Nachhaltigkeit etabliert: Eine umweltschonende Herstellung von Materialien und Gegenständen aller Art rückt verstärkt in den Fokus. Daher versuchen wir stets Interior-Gegenstände aus Beständen oder aus zweiter Hand in ein neues Design-Konzept einzuarbeiten und zu recyceln. Die Umnutzung von Materialien erfordert ein Umdenken bei der Konzeptionierung von Räumen und nicht zuletzt bei der Beschaffung der Materialien. Dabei wirkt sich die digitale Bewegung förderlich aus, da man einfacher und schneller über Tauschhandel an gesuchte Gegenstände gelangt.
Welche Rolle spielt der Bodenbelag für Sie in einem Objekt? Welchen Stellenwert besitzt er?
Der Bodenbelag spielt eine sehr wichtige Rolle, da er die größte Fläche des Raumes einnimmt. Er fällt sofort ins Auge und ist entsprechend für den ersten Eindruck eines Raumes verantwortlich. Jedes Material wirkt in Zusammenhang mit dem Boden anders. Qualitativ entspricht er dem höchststrapazierten Teil eines Raumes und muss den unterschiedlichsten Anforderungen genügen. Ebenso nimmt er atmosphärisch einen wesentlichen Bestandteil ein. Für mich stellt die Wahl des Bodenbelags daher meist die erste Entscheidungsfrage beim Design dar.
Aktuell haben Sie das bekannte Hotel Mondial in Köln bei der Renovierung mit einem Fischgrät-Design von PROJECT FLOORS ausgestattet. Wie stellte sich hier die Ausgangssituation dar, die zur Auswahl dieses Design führte?
Ziel war es, insgesamt eine größere Raumwirkung zu schaffen. Hierzu kamen glatte Bodenbeläge zum Einsatz, als Reminiszenz an ein klassisches Designkonzept. Wir wählten also einen glatten Designboden, der von Material und der Qualität diesem Anspruch gerecht wird. Das Fischgrät-Design stellt durch seine Musterung und die ineinandergreifenden Farben einen modernen Bezug her. Darüber hinaus entsprach der Designboden von PROJECT FLOORS den unterschiedlichsten Materialanforderungen, die in den Zimmern gegeben waren. Dies ermöglichte es uns, den Bodenbelag durchgängig, sowohl im Trocken- als auch im Nassbereich, zu verlegen. Zusätzlich spielten hygienische Aspekte bei der Auswahl eine nicht unerhebliche Rolle. Gerade wenn Böden für Nass- und Trockenflächen zum Einsatz kommen, ist besonders auf eine gute Reinigung und eine entsprechende Resistenz gegen Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen zu achten.
Frau Kitzig, wir danken Ihnen für die spannenden Einblicke in Ihre Arbeit und in aktuelle Trends aus Architektur und Design.