03.04.2025

Tipps für den richtigen Klebstoff zum Verkleben von Designboden

Tipps für den richtigen Klebstoff

Designboden wird häufig bei der Verlegung fest mit dem Untergrund verklebt. Die Auswahl an Klebstoffen im Großhandel ist riesig. Da fällt es schwer, für das eigene Projekt den richtigen Klebstoff zu finden.

Worauf es bei der richtigen Wahl des Klebstoffs ankommt, erzählt Ihnen unser langjähriger Techniker Dirk Iffland. Im Interview beantwortet er die wichtigsten Fragen zu den verschiedenen Klebstoffarten und nennt Vor- und Nachteile. Mit unseren Tipps sind Sie gerüstet den richtigen Klebstoff zum Designboden verkleben zu finden.

Lieber Dirk Iffland, welche Klebstoffe gibt es im Markt zum Designboden verkleben?

Für nahezu jeden Bereich und jede Rahmenbedingung gibt es den richtigen Kleber. Wenn es um das Verkleben von Designboden geht, kommt zum überwiegenden Teil Dispersionsklebstoff zum Einsatz. Für Bereiche mit besonders hohen Temperaturunterschieden gibt es PU-Klebstoff und die Nachfolgegeneration der Hybrid Klebstoffe. Es gibt Roll- oder Haftklebstoffe, die beliebt sind wegen ihrer langen Einlegezeit und weil sie teils im Stehen mit der Rolle wie Farbe aufgebracht werden können. Schließlich gibt es noch Trockenklebstoffe, also das klassische breite Klebeband.

PROJECT FLOORS gibt für jede Kollektion eine Klebstoffempfehlung aus. Sie finden diese auf unserer Website unter Downloads. Unsere Klebstoffempfehlung fußt auf verschiedenen Prüfungen. Zum einen prüfen wir selbst, mit welchem Kleber unser Designboden optimal verklebt werden kann. Dann lassen wir die Klebstoffindustrie selbst prüfen, und letztlich beauftragen wir in einigen Fällen auch unabhängige Prüfinstitute.

Welche Faktoren spielen eine Rolle, damit Designboden langfristig optimal mit dem Untergrund verklebt bleibt?

Es gibt verschiedenen Voraussetzungen, damit der gewählte Klebstoff seine optimale Klebstoffkraft entwickeln kann. Zunächst einmal ist es wichtig, dass der Untergrund optimal vorbereitet ist für den gewählten Kleber. Für die meisten Kleber bedeutet das, der Untergrund muss durchgehend gespachtelt sein, damit er gleichmäßig saugfähig ist und der Kleber einheitlich ablüften kann. Wird zur Verlegung ein Klebeband verwendet, reduzieren sich die Anforderungen an den Untergrund auf die Eigenschaften eben, glatt, trocken, fett- und rissfrei.

Für die Wahl des richtigen Klebstoffes ist es auch wichtig, die späteren Temperaturunterschiede im Raum zu kennen. Bei einem sonnendurchfluteten Wohnzimmer mit bodentiefen Fenstern ohne Verschattung wird der Boden im Sommer Temperaturunterschiede von bis zu 30 Grad aushalten müssen. Der Bodenbelag dehnt sich aus, und die Aufgabe des Klebstoffes ist es, das möglichst zu verhindern. Ist das Raumklima eher gleichbleibend warm, wie zum Beispiel bei einem fensterlosen Flur, fallen die Anforderungen an den Kleber wesentlich geringer aus.

Wichtig für das richtige Ergebnis ist auch, alle Hilfsstoffe zur Verlegung des Designbodens zu akklimatisieren, also auf Raumtemperatur zu bringen. Das gilt für den Designboden selbst, wie für die Grundierung, Spachtelmasse und natürlich auch den Klebstoff.

Schließlich ist es ebenso wichtig, den Designboden zum Abschluss der Verlegung zu walzen. Das Anwalzen sichert eine gute Benetzung des Bodenbelags mit dem Kleber, so dass die Verbindung von Untergrund und Bodenbelag gleichmäßig gut ist.

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Eine Bemerkung noch zum Thema Fugenbildung am Boden. Designboden ist ein Elementbelag. Verlegt werden, wie bei der Parkettverlegung mit jahrhundertelanger Tradition, aneinander liegende Planken und Fliesen. Gepaart mit der Nutzung und den möglichen Temperaturunterschieden am Boden folgt, dass Fugen entstehen können und in akzeptabler Größe kein Mangel sind. Wenn, wie oft im Gesundheitsbereich, ein absolut fugenfreier Boden notwendig ist, kann das durch das Auftragen einer weiteren PU-Schutzschicht, wie z.B. dem Produkt Virobac, erreicht werden.

Dirk Iffland, PROJECT FLOORS Techniker
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Am meisten wird Dispersionsklebstoff bei der Verklebung von Designboden verwendet. Was ist dabei zu beachten und welche Vor- und Nachteile gibt es?

Bei der festverklebten Verlegung von Designboden kommt zu über 90% ein Dispersionsklebstoff (Nassbettklebstoff) zum Einsatz. Der Untergrund muss vollflächig gespachtelt und damit gleichmäßig saugfähig sein. Der Dispersionsklebstoff wird mit dem Klebstoffspachtel mit vorgeschriebener Zahnung auf den Untergrund aufgetragen. Dabei darf nicht zu viel Fläche auf einmal „aufgezogen“ werden, denn die Einlegezeit liegt bei ca. 15 Minuten. Wobei wir auch schon bei den Nachteilen von Dispersionsklebstoff sind. Einmal aufgebracht, muss die Verlegung zügig vonstattengehen. Der Vorteil von Dispersionsklebstoff ist die relativ schubfeste Verklebung, die auch höhere Temperaturunterschiede ausgleichen kann, so dass es nicht zu starker Fugenbildung kommt.

Welcher Klebstoff eignet sich am besten für die Verklebung von Designboden in Räumen mit hohen Temperaturunterschieden?

Sind wir bei dem Beispiel der bodentiefen Fenster in Südausrichtung im Wohnzimmer so ist meine Empfehlung, einen PU-Klebstoff oder Hybrid Klebstoff zu verwenden. Beide Klebstoffe halten deutlich höhere Temperaturunterschiede aus und sind wasserfest. Sie können also auch im Badezimmer, außer im Nassbereich, zum vollflächigen Einsatz kommen.

Der Unterschied zwischen PU-Klebstoff und Hybrid Klebstoff ist neben den Inhaltsstoffen zum Beispiel die Konsistenz: PU-Klebstoff ist streichfähig, während Hybrid Klebstoff eine relativ zähe Beschaffenheit hat. Dafür hat Hybrid Klebstoff eine höhere Anfangshaftung und die Planken verschieben sich nach kürzerer Zeit beim Betreten des Bodens nicht mehr. Bei gängigem PU-Klebstoff wird die Endhaftung erst nach einiger Zeit erreicht. Das bedeutet dann auch, dass der Raum länger nicht mehr genutzt werden kann.

Welchen Klebstoff empfehlen wir, wenn der Untergrund nicht beschädigt werden darf?

Hier bietet sich eine Verlegung mit einem Trockenklebstoff an, also mit einem breiten Klebeband. Das Klebeband muss dabei vollflächig auf den Untergrund aufgebracht werden und der Boden muss eben, glatt und fettfrei sein und darf keine Risse haben. Ein Vorteil dieser Verklebung ist, dass die Einlegezeit deutlich länger ist – eine staubfreie Umgebung vorausgesetzt. Der Untergrund kann also zunächst mit dem Klebeband vorbereitet und der Designboden erst im Laufe des Tages verlegt werden. Ein Nachteil dieser Klebeverbindung ist, dass die Verlegung nicht schubfest ist und damit die Gefahr der Fugenbildung je nach Nutzung und Temperaturunterschieden groß ist. Dafür kann der Raum aber direkt nach der Verlegung und dem Anwalzen wieder genutzt werden.

Wann kommt ein Haft- oder Rollklebstoff am besten zum Einsatz?

Ein Rollklebstoff kommt dort zum Einsatz, wo eine große Fläche möglichst stehend bearbeitet werden soll und eine lange Einlegezeit verlangt ist. Denn Rollklebstoff kann mit der Rolle wie Farbe auf den Boden aufgebracht werden und klebt auch nach längerer Zeit noch zuverlässig den Designboden auf den Untergrund. Bei der Bodenvorbereitung braucht Rollklebstoff, wie die meisten Klebstoffe, einen gleichmäßig saugfähigen Untergrund, um eine gleichmäßige Klebkraft zu entwickeln. Der Boden muss also vollflächig gespachtelt sein. Ein Nachteil von Rollkleber ist, dass er keine schubfeste Verklebung entwickelt und daher hier dieselben Hinweise zur Fugenbildung gelten wie beim Trockenklebstoff.

Vielen Dank, Dirk Iffland, für deine guten Tipps zum Thema den richtigen Klebstoff finden. Die Verlegung von Designboden ist eine Aufgabe für das Handwerk, das in der Regel gut Bescheid weiß, welcher Klebstoff für welchen Raum der Richtige ist. Gern stehen auch unsere Experten für Ihre Fragen zur Verfügung. Denn, für jede Anwendung gibt es auch den richtigen Klebstoff – und den passenden Designboden von PROJECT FLOORS.

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